16. Juli 2019 admin

Riester-Fondssparpläne – von Kursgewinnen profitieren

Bei einem Riester-Fondssparplan muss direkt zu Beginn gesagt werden, dass es sich um die Riester-Anlageform mit dem höchsten Risiko handelt. Zwar gelten auch hierbei, wenn es sich um ein Produkt mit Riester-Zertifikat handelt, die gesetzlichen Mindestgarantien, die besagen, dass das selbst eingezahlte Kapital und die staatlichen Förderungen bei Rentenbeginn zur Verfügung stehen müssen. Allerdings findet die Investition innerhalb des Fondssparplans, gerade zu Beginn, in Investmentfonds statt. Da diese Fonds einen Aktienanteil haben, kann es, je nach Risikoeinstellung des Fondsmanagers, zu erheblichen Schwankungen kommen.

Auf lange Sicht, für die ein Riester-Sparplan an sich und ein Fondssparplan im speziellen ausgerichtet ist, sind aktienlastige Investmentfonds natürlich meistens eine gute Option. Durch den sogenannten Cost-Average-Effect, werden bei hohen Kursen weniger Anteile gekauft als bei niedrigen Ankaufskursen. Daher sinkt der Durchschnittseinstiegskurs, je länger die Einzahlungszeit ist. Da Aktien immer etwas schwanken, kommt daher dieser Effekt gerade bei Investmentfonds, die zu 100% in Aktien investieren, zum Tragen.
Um den Cost-Average-Effect ideal ausnutzen zu können, sollten Sie Ihre Einzahlungen in den Fondssparplan monatlich tätigen. Bei Riester-Verträgen ist es generell möglich auch zum Ende des Jahres alle Einzahlungen auf einen Schlag zu tätigen, um noch in den Genuss der vollen Förderung zu kommen. Das ist bei einem Fondssparplan nicht sinnvoll, Sie sollten immer eine monatliche Einzahlung wählen, um den größten Nutzen aus den günstigen Mischeinstiegskursen zu haben.

Wie investiert ein Riester Fondssparplan?

Da bei einem Riester Investmentfondssparplan, vonseiten der Investmentgesellschaft, auch eine Garantie eingehalten werden muss, können Sie davon ausgehen, dass ein Riester-Investmentfonds nicht während der gesamten Ansparphase zu 100 % in Aktien investiert.

Wir haben ein bisschen recherchiert, und sind dabei auf folgende Durchschnittswerte in der Verteilung der Risikoverteilung in riestergeförderten Investmentfonds gekommen:

  • Beginn der Ansparphase bis 45 Jahre                             100 % Aktienquote
  • 45 Jahre bis ca. 55 Jahre                                                    85 % Aktienquote und 15 % Rentenpapiere
  • 55 Jahre bis Auszahlungsbeginn                                      35 % Aktienquote und 65 % Rentenpapiere

Diese interne Umverteilung ist auch wichtig, damit Ihr angespartes Kapital nicht kurz vor Auszahlungsbeginn in den Turbulenzen der Weltwirtschaft verloren geht. Man sollte, bei Abschluss eines Riester-Fondssparplans auf jeden Fall zu den jüngeren Personen gehören, die eine Riester Rente abschließen möchten. Zudem ist auch eine gewisse Gelassenheit bei Kursschwankungen mit Sicherheit hilfreich.

Aktives Fondsmanagement

Um diese Umverteilung für jeden Kunden zu gewährleisten, handelt es sich bei den Riester-Fonds zum großen Teil um aktiv gemanagte Fonds. Das bedeutet, dass der Fondsmanager auf Gegebenheiten am Markt reagiert und bei gravierenden Änderungen auch eine Umschichtung von Aktien- in Rentenfonds und umgekehrt vornimmt. Abhängig von Ihrem Alter, werden Sie auch in andere Risikoklassen des jeweiligen Fonds einsortiert, sodass Ihnen eine Anpassung an Ihre Investmentbedürfnisse gesichert ist.

Was kostet ein Riester-Fondssparplan

Anders als beim Riester-Banksparplan, bei dem keinerlei Kosten anfallen, hat ein Investmentfonds zum Teil erhebliche Kosten, die Ihre Rendite zusätzlich schmälern können. Das fängt bereits beim Ausgabeaufschlag an, der bei Aktienfonds bis zu 5% der Investitionssumme betragen kann. Das bedeutet, dass bei einer monatlichen Einzahlung von 100,- Euro bereits 5,- Euro direkt abgezogen werden, nur 95,- Euro werden so in Investmentfondsanteile investiert. Damit muss die Anlage erst einmal aus dem “Minus” krabbeln, bevor Sie eine positive Rendite haben. Zusätzlich fallen noch jährliche Managementkosten an, die für die aktive Betreuung und die Verwaltungskosten erhoben werden. Dabei können auch noch einmal Jahr für Jahr ca. 1,5 % von dem dann aktuellen Fondsvermögen angerechnet werden.

Für wen eignet sich ein Riester-Fondssparplan?

Die Zielgruppe für einen Riester-Fondssparplan lässt sich einfach definieren: Sie sollten noch mindestens 25 Jahre Zeit haben, bis Sie mit der Rentenauszahlung beginnen, besser noch länger. Wenn Sie sich mit Investmentfonds und Aktien auskenne, umso besser, dann können Sie auch bei Kursschwankungen gelassen bleiben, weil Sie wissen, wie die Märkte funktionieren. Durch die zum Teil hohen Schwankungen von Fonds kann es sein, dass Sie während der Laufzeit ins Minus rutschen, daher sollten Sie nicht in einen Riester-Fondssparplan anlegen, wenn Sie eventuell das Kapital während der Laufzeit benötigen (Beispiel: Hauskauf). Wenn Sie ganz großes Pech haben, dann können Sie im schlechtesten Fall am Ende der Laufzeit nur mit der Garantieverzinsung dastehen, weil die Kursentwicklung so schlecht war, dass keine Gewinne erzielt wurden.